
ROBERT KRETZSCHMAR
Robert kommt aus ursprünglich aus Thüringen. Der Mehlhose-Dauergast begleitet sonst Kat Frankie oder Anna Erhard an den Drums. Seine unvergleichliche Gelassenheit und sein ansteckender Frohsinn steckt auch in seinem Solo-Projekt.
Was zuerst auffällt beim Hören von Robert Kretzschmars zweitem Album „Make A Wish“: Wie gut er mit seiner Debüt- Platte „Homecoming“ sein Terrain abgesteckt hat. Feinsinnig arrangierte Midtempo Songwiter- Pop- Perlen mit charmanten, pointierten Texten und genau rhythmisiertem, erzählerischem Gesang. Deswegen scheint die Welt in die man sich hier begibt aufs Schönste vertraut. Aber man erkennt auch umso leichter, was alles neu dazu gekommen ist. So wartet gleich der Opener „Long Ago“ mit dem Kunststück auf ein zweistimmig gesungenes „Didelitditditditdide“ nicht albern sondern zwingend erscheinen zu lassen. Da könnte durchaus der spielerisch-ernste Anarchismus einer Aldous Harding Pate gestanden haben. „Chestnut Tree“, eine Ode an Natur, Crushes und Vergänglichkeit kommt wie ein postminimalistischer Jose Gonzalez-Track daher und der hypnotische Groove der Trennungshymne „You me“ lässt an die Krautpioniere Can denken.
Und es gibt zwei auf japanisch gesungene Titel., die sich wie selbstverständlich mit den auf englisch gesungenen Songs verbinden. Auch inhaltlich spielt Japan eine Rolle: In dem berührenden „It Wasn’t Easy“ wird die Geschichte eines Freundes aus Osaka erzählt, der aus dem Tritt gekommen ist. Verlassen in einer halb ausgeräumten Wohnung und mit zu viel Alkohol und ohne die Kraft sich seiner Lage zu stellen. Robert Kretzschmar schafft es, diesen traurigen Song trotzdem tröstend und hoffnungsvoll klingen zu lassen. Und er baut auf „Make A Wish“ weiter an seinem zurückhaltend-intensiven Pop-Universum. Diesmal erlaubt er sich noch mehr an Details hängenzubleiben und sie zu vergrößern und er versteht es mit den eigenen Mitteln nicht nur selbstverständlich, sondern auch bewusst umzugehen, sie für seinen künstlerischen Ausdruck noch souveräner zu nutzen. Ein Album das gelassen leuchtet.
Live dabei: Anna Erhard an der Gitarre und Rosa Mercedes am Bass.
SOPHE
SOPHEs Musik ist eine Emanzipation von gewohnten Hörmustern – sie nimmt ihre Hörer*innen mit auf emotionale Reisen durch vielseitige Klangwelten. Mit ihrem charakteristischen Sound überzeugt sie als versierte Musikerin und berührt dabei tief.
Ihre letzte EP "Hey, calm down", von der Fachkritik gefeiert, ist ein Paradebeispiel für SOPHEs genreübergreifenden Stil. Charakteristisch dabei: Die warme Lead-Stimme schwebt über vielschichtigen Background-Vocals, die den Songs Weite und Tiefe verleihen – mal verpackt in melancholische Balladen, mal eingebettet in groovige Jams. Es entsteht der Eindruck, als sei "Hey, calm down" eine Suche nach Ruhe im Chaos. SOPHE vereint Indie mit subtilen Einflüssen aus Jazz und R&B – ein Geheimtipp für musikalische Feinschmecker.